Werdau

[101] Werdau, 1) Gerichtsamt im königlich sächsischen Kreisdirectionsbezirk Zwickau, mit 23,404 Ew.; 2) Amts- u. Fabrikstadt darin, an der Pleiße u. der Sächsischen Westlichen Staatseisenbahn (Hauptlinie Leipzig. Hof), welche hier nach Zwickau (resp. Chemnitz u. Schwarzenberg) abzweigt, Superintendur, Buchdruckerei, Maschinenfabriken, Oblatenfabrik, zahlreiche Spinnfabriken, Marktschuhmacherei, Gerberei u. wichtige Tuch- (u. Buckskins-) Fabrikation; 9300 Ew. – W. ist serbischen Ursprungs u. kommt seit 1304 als Stadt vor. Die Herrschaft W. gehörte Anfangs den Grafen zu Gleisberg, den nachmaligen Reußen, u. zwar seit 1253 den Vögten zu Plauen. Die Stadt ging 1398 von den Reußen von Plauen, welche das Kirchenpatronat dem Altenburger Bergerkloster zueigneten, an die Markgrafen zu Meißen über u. kam bei der Theilung 1485 an die Ernestinische u. 1547 an die Albertinische Linie. Hauptbrände 1430 durch die Hussiten, 1504, 1634, 1670, 1683 u. 1756. Vgl. Stichert, Chronik der Stadt W., Reichenbach 1841.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 101.
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