*1. A Parch1 mit gekräuselte Huur (Haar). (Jüd.-deutsch. Warschau.)
1) Ein grindiger Mensch. Von Leuten gebraucht, die sich auf ein eingebildetes Verdienst viel zugute thun; gleichsam ein mit Grind Behafteter, der sich etwa einbildet, schönes Haar zu besitzen.
*2. Bet a Parch züm Minjen1, halt er sich derünter2. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
1) Die vorgeschriebene Zahl von zehn erwachsenen Personen zur Abhaltung des Gebets.
2) Hintangesetzt, beleidigt. – Das Sprichwort wird von anspruchsvollen Leuten gebraucht, die eine ihnen zugedachte Auszeichnung und Ehrenbezeigung als eine zu geringe verschmähen. Das Hereinbitten zur Abhaltung des Gebets wird nicht nur als ein frommes Werk, sondern auch als Ehre betrachtet, der sich kein Jude entziehen wird. Nur ein »Parch«, d.h. hier ein Taugenichts, ist im Stande zu glauben, dass eine solche Einladung etwas für ihn Beleidigendes enthalte.