*1. Er meint, der Stephansthurm will eine Menuet mit ihm tanzen. – Parömiakon, 2933.
Von einem Angetrunkenen.
[829] *2. Sie wird müssen den Stephansthurm reiben.
Diese Spottrede auf sitzengebliebene Jungfrauen stammt aus der Zeit der Kirchenstrafen, wo liederliche Mädchen mit einem Strohkranze auf dem Kopfe oder in der Hand vor der Kirchenthür Busse thun mussten, wobei sie viel Spott zu dulden hatten. Der Strohwisch in der Hand gab Anlass, sie mit der Spottbezeichnung: »Jungfern die'n Stephansthurm reiben« zu belegen. Später wandte man, da diese Mädchen selten einen Gatten fanden, diese Bezeichnung auch auf unbescholtene alte Jungfrauen an.