[1477] Der Dichter, des -s, plur. ut nom. sing. Fämin. die Dichterinn, plur. die -en, eine Person, welche die Fertigkeit besitzet, ein Gedicht zu machen; für das verächtlich gewordene Poet. In dieser Bedeutung[1477] findet sich das Wort schon seit den Zeiten des Hans Sachs. Und war weiser, denn alle Menschen, auch weiser denn die Tichter, 1 Kön. 4, 31. Opitz gebraucht dieses Wort gleichfalls, obgleich noch selten, für einen Poeten, Logau aber als eine Zweydeutigkeit, und im Gegensatze eines Poeten:
Doch pflegen insgemein,
Wo viel Poeten sind, viel Dichter auch zu seyn.
Anm. Dieses Wort ist ohne Zweifel nach dem Muster des Griech.ποιƞτƞς gebildet, welches von ποιειν, machen, hervor bringen, erfinden, abstammet. Die meisten Völker haben ihre Dichter auf ähnliche Art benannt. Unter den ersten Fränkischen Königen hießen sie in Frankreich Fatisten, von faire. Nachmahls ward in der Provence der Nahme Troubadours üblich, von trouver, finden, erfinden.
Brockhaus-1809: Der Dichter la Harpe
Brockhaus-1911: Zyklische Dichter · Schwäbische Dichter · Gekrönter Dichter
DamenConvLex-1834: Anakreon der Dichter
Herder-1854: Schwäbische Dichter · Gekrönte Dichter · Cyklische Dichter
Meyers-1905: Schwäbische Dichter · Zyklische Dichter · Neulateinische Dichter · Gekrönter Dichter · Kyklische Dichter
Pierer-1857: Schottische Dichter · Schwäbische Dichter · Gekrönter Dichter · Cyclische Dichter · Dichter