Gekrönte Dichter

[41] Gekrönte Dichter, poetae laureati, sind solche, welche mit öffentl. Ehrenauszeichnungen bedacht, namentlich mit einer Lorbeerkrone beschenkt wurden. Bei den Alten fanden namentlich dramatische Dichter und Historiker Auszeichnung; im Mittelalter war die Dichterkrönung Petrarcas 1341 die berühmteste, aber lange vorher hatte Barbarossa den Epiker Günter gekrönt. Mit Kaiser Friedrich III., der den Aeneas Sylvius und Konr. Celtes krönte, wurden die g. n D. häufiger, allein Universitäten u. Pfalzgrafen, sogar g. D. selbst (wie K. Celtes) erhielten das Recht der Krönung, letztere wurde zumeist latein. Hof- u. Universitätspoeten zu Theil u. verlor durch Mißbrauch ihren Werth. Unter vielen deutschen g.n D.n verdienen nur U. v. Hutten u. Nikod. Frischlin Erwähnung, vor allen M. Opitz, der jedoch deutsch dichtete. Dagegen glänzen unter den g. n D.n Englands, als deren frühester zu Eduards IV. Zeit John Kay genannt wird, bis heute die geachteten Namen: Spencer (st. 1598), Ben Johnson (st. 1638), I. Dryden (st. 1701), endl. R. Southy (st. 1842).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 41.
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