[187] Basalt (der), eine der merkwürdigsten Steinarten, besteht aus mehren von der Natur so innig verbundenen Steinmassen, daß sie eine gleichartige zu sein scheinen.
Er ist sehr fest, hart und schwer, meist von dunkelbrauner und dunkelgrauer Farbe, die aber auch ins Grünliche oder Röthliche übergeht, enthält mitunter blasenartige Räume und in kleinen Partien anderes eingesprengtes Gestein und findet sich meist in säulenförmiger Gestalt, weshalb er auch Säulenstein heißt. Die Basaltsäulen, welche eine drei-, fünf-, sechs- oder neunseitige Form haben, werden spannenlang und zolldick, bis zu 60 F. Länge und 12 F. im Durchmesser gefunden und sind theils aus dem Ganzen, gleichmäßig stark oder nach oben spitzig zulaufend, theils gegliedert und gleichsam zusammengesetzt, indem die untern Theile mit ihrer oben etwas gewölbten Fläche in die ausgehöhlte untere der höhern passen. Sie bilden, nebeneinander stehend und genau aneinander schließend, ganze Berge, stehen aber auch mehr und weniger einzeln, sind bald gleich lang, bald den Orgelpfeifen ähnlich von verschiedener Höhe, oder liegen in jeder Richtung auf- und durcheinander und werden, wiewol seltener, auch gekrümmt angetroffen. Außerdem findet man den Basalt in ovaler und runder Form, gewöhnlich Basaltkugeln genannt, die von sehr verschiedener Größe sind und in den Basaltbergen einzeln und in Haufen beisammen liegen, seltener in Tafeln. Durch Deutschland zieht sich ein Basaltstrich von Trier an über die Eiffel, den Westerwald, den Habichtswald und Meißner bei Kassel, das Rhöngebirge, das Mittelgebirge in Böhmen und das sächs. Erzgebirge bis nach Schlesien; sonst kommt Basalt nur bei Altbreisach und bei Schaffhausen in einzelnen Bergkegeln vor. Im südl. Europa, dann in Schottland, Irland und Island gibt es ebenfalls große Basaltberge; in andern Ländern aber, z.B. in Polen und Schweden, gibt es gar keinen Basalt. Zu den berühmtesten Basaltbergen gehört das Cap Fairhead, [187] ein weit ins Meer hineinragendes Vorgebirge der nördl. Küste Irlands, das aus mehr als 30,000 aufrechten, genau aneinanderpassenden und gleich hohen Basaltsäulen besteht, die eine gegen 600 F. lange und an manchen Stellen über 150 F. breite, oben ebene Fläche bilden, welche wie gepflastert aussieht und der Riesendamm oder die Teufelsbrücke genannt wird. Nicht minder berühmt ist die von Jos. Banks im Aug. 1772 besuchte und zuerst vollständig beschriebene, prachtvolle, hier dargestellte Fingalsböhle, welche die Sage von dem gleichnamigen schot. Helden erbauen läßt. Sie befindet sich an der südöstl. Küste der eine Stunde im Umfange haltenden, ganz auf Basaltsäulen ruhenden und nur im Sommer bewohnten hebridischen Insel Staffa, hat eine 42 F. breite Öffnung, 227 F. Tiefe und eine nach hinten von 100 bis zu 50 F. abnehmende Höhe. Die dunkeln, stehenden Basaltsäulen der Seitenwände sind an der westl. Seite 36 F., an der auf höherm Grunde ruhenden östl. 18 F. hoch, haben mitunter 12 F. im Umfange und tragen ein ungeheures Gewölbe von Felsen und Säulenenden, deren Schäfte das Meer abgespült hat. Dieses bedeckt auch den Grund der Höhle, weshalb sie auf einem Boote besucht werden muß, was aber blos bei stillem Wetter rathsam ist, weil sich der weiten Einfahrt wegen die Wogen außerdem mit Heftigkeit darin brechen. Nur an der östl. Wand entlang führt ein gefährlicher Pfad über die abgebrochenen Säulen hinein. Die Lücken der Wände füllt weißer Kalkspath, die der Decke ein ähnliches, aber hochgelbes Mineral, in welchem sich die dunkeln und regelmäßigen Säulenenden wie Mosaikarbeit ausnehmen. Eine Vertiefung im Hintergrunde wird als Ursache eines gewissen melodischen Rauschens des Wassers beim Ein- und Ausströmen angegeben, wovon die Höhle auch die harmonische und die Melodiehöhle heißt. – Die Entstehung des Basalt schreiben die meisten Naturforscher vulkanischen Wirkungen, manche dem Wasser oder auch beiden Ursachen zugleich zu; die Veranlassung der merkwürdigen Säulenform ist aber noch nicht ergründet. Benutzt wird der Basalt als ein vorzügliches Baumaterial, dann wegen der Politur, die er annimmt, zu Bildhauerarbeiten, ferner zu Mühlsteinen, zu Ambosen für Goldschmiede und Goldschläger, zu Schlagsteinen für Buchbinder, zum Pflastern und Chausseebau und in den Glashütten als Zusatz der Masse zu dunkeln Gläsern und Flaschen. Manche Art des Basalts verwittert leicht und geht in eine schwärzliche, fette und höchst fruchtbare Erde über, in der Getreide und alle Pflanzen trefflich gedeihen, daher man die Abhänge basaltischer Berge oft bis auf den Gipfel angebaut oder üppig bewaldet sieht.