Basilisk

Basilisk

[191] Basilisk nannte die abergläubige Vorzeit ein fabelhaftes Thier, das die Sage aus dem von einer Kröte auf dem Dünger ausgebrüteten Ei eines Hahnes entstehen, in Kellern und tiefen Brunnen leben ließ und dem sie Hahnengestalt, einen Kopf mit einer Krone, bunte große Drachenflügel, einen Drachenschwanz und einen so giftigen Blick zuschrieb, daß es damit tödten könne, aber auch selbst davon sterbe, wenn man ihm einen Spiegel vorhalte.

In ältern Naturaliensammlungen findet man zuweilen noch solche angebliche Basilisken, die aber nur Machwerke von Betrügern sind, welche Fische aus der Gattung der Rochen auf mancherlei Weise zustutzten, ihnen fremde Thierglieder ansetzten und sie dann als Wunderdinge an Leichtgläubige verkauften. Der hier abgebildete Basilisk ist die ganz unschädliche, in Südamerika lebende Eidechsenart, der man diesen Namen beigelegt haben mag, weil ihr eine vermeintliche Ähnlichkeit mit jenem Fabelthiere zugeschrieben ward. Er wird gegen drei Fuß lang, hat auf dem Kopfe eine Art Haube, eine sackförmig erweiterte Kehle, einen hohen Kamm auf dem Rücken und hält sich abwechselnd auf dem Lande und im Wasser auf.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 191.
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