Enkaustik

[668] Enkaustik ist der griech. Name einer im Alterthume gewöhnlichen Malerei, bei der die mit zerlassenem Wachs angemachten Farben selbst erwärmt mit dem Pinsel, oder mit einem erwärmten Griffel, sowie auf erwärmten Grund aufgetragen und sogar eingebrannt wurden, um dadurch ihre Haltbarkeit und Frische zu sichern. Über das nähere Verfahren der Alten bei dieser auf Mauern, Holz, irdene Gefäße, Elfenbein angewendeten Malerei sind die Meinungen getheilt und die ganze Kunst der eingebrannten Wachsmalerei war seit dem fünften Jahrh. vergessen und verloren, bis sie um die Mitte des vorigen durch den Grafen Caylus in Frankreich wieder angeregt wurde. Seitdem haben sich auch mehre deutsche Künstler mit Auffindung des alten oder eines neuen durchaus zweckmäßigen Verfahrens beschäftigt, und von mancher Seite ist behauptet worden, daß auf Wachsgemälden mehr Frische und größere Haltbarkeit der Farben zu erreichen sei, als auf Ölgemälden.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 668.
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