[823] Enkaustik (griech., Enkausis, »Einbrennen«), bei den Alten die Kunst, die Schreibtafeln mit geschmolzenem Wachs zu überziehen; dann eine Art Malerei, bei der man sich des Wachses als eines Bindemittels der Farben bedient (vgl. Wachsmalerei). Das Wort deutet darauf hin, daß entweder bei dem Auftragen der mit Wachs versetzten Farben Wärme angewendet worden ist, oder daß die Farben nach ihrem Auftragen auf die Wand durch Bestreichen mit einem glühend gemachten Eisen (Spachtel) oder durch Annäherung eines glühenden Eisens gehärtet und widerstandsfähiger gemacht worden sind. Solche Werkzeuge sind auch in den verschütteten Vesuvstädten gefunden worden. Enkaustisch, eingebrannt, mit Wachsfarben bemalt. Enkaustische Gemälde auf Holztafeln sind uns in den in der ägyptischen Oase Fayûm aufgefundenen Mumienbildnissen (s. d.) erhalten. Vgl. Cros u. Henry, L'encaustique et les autres procédés de peinture chez les anciens (Par. 1884); Donner von Richter, Über Technisches in der Malerei der Alten, insbesondere in der E. (Münch. 1885).