Floh

Floh

[59] Floh (der) gehört in die Classe der ungeflügelten Insekten und ist nur in einer Gattung vorhanden, aus welcher die bekannteste Art der sogenannte gemeine Floh ist.

Dieser nährt sich von Blut, saugt dieses aus dem Menschen mittels seines doppelten Saugrüssels, den er in die Schweißlöcher der Haut bohrt, hält sich auch bei gewissen Thieren auf und quält besonders Kinder und junge Hunde. Er wird nicht älter als ein Jahr und entsteht, wie Manche glauben, an unreinlichen Orten, in feuchtem Staub oder Kehricht von selbst. Dies ist jedoch keineswegs erwiesen, wol aber legt das Weibchen gern an solche Orte seine Eier und aus diesen kriechen zuerst kleine weiße Maden, die sich in Puppen und hierauf erst in Flöhe verwandeln, sodaß zwischen einer jeden Verwandlung etwa 12–14 Tage verstreichen. Im Verhältniß zu seiner Körpergröße ist der Floh eines der stärksten Thiere, seine Muskelkraft ist außerordentlich, er springt 100mal so weit als er lang ist, und zieht eine Last 80mal schwerer als er selbst. Aus den Betten kann man ihn sehr leicht vertreiben, wenn man statt der Strohsäcke, worin er sich sehr gern aufhält, Matrazen von trockenem Waldmoos gebraucht, von welchem er ein abgesagter Feind ist. Durch Reinlichkeit in den Wohnungen wird übrigens seine Vermehrung am besten verhindert. Hunde kann man vor Flöhen bewahren, wenn man zwischen die Decke ihres Lagers von Zeit zu Zeit etwas frischen St.-Omerschnupftaback streut. Nachfolgende Abbildung zeigt einen vergrößerten Floh, wie man ihn durch ein gutes Mikroskop erblickt. – Eine Art Pflanzenkäfer ist der sogenannte Erdfloh, eine [59] kleine, röthlich-schwarze Fliege mit ganz harten Flügeldecken und Springfüßen, welche in Gärten und Feldern dadurch, daß sie die Saat und Pflanzensamenkeime, sowie die jungen Pflanzen überhaupt und besonders von Kohl und Rüben im Frühjahr bei trockener Witterung abfrißt, sehr schädlich wird. Als ein gutes Gegenmittel schlägt man vor, den Samen vor dem Aussäen in Mistlake, Seifenwasser, Baum- oder Terpentinöl, in Schwefelblumenwasser und ähnlichen Dingen einzuweichen, und später die Pflanzenbeete mit Weidenasche oder einer andern bittern Aschenart zu bestreuen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 59-60.
Lizenz:
Faksimiles:
59 | 60
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika