Gerste

[197] Gerste (die) ist eine der nützlichsten Getreidearten, indem die Samenfrüchte derselben zur Bereitung der Graupen, des Bieres, zum Viehfutter, zum Brod u.s.w. verwendet werden, und auch das Stroh ein gutes Viehfutter gibt. Sie wird gewöhnlich nur als Sommerfrucht, seltner auch als Winterfrucht (s. Getreide) angebaut und verlangt zum guten Gedeihen stets einen fetten und schweren Boden. Von den andern Getreidearten unterscheidet sich die Gerste durch ihren kurzen Stengel und die langen Grannen an den Ähren. Es gibt eine große Menge verschiedener Gerstenarten, welche man theils nach der Zeit der Aussaat in Sommer- und Wintergerste, theils nach der Größe und Gestalt der Körner, theils endlich nach der Zahl der Reihen, in denen die Blüten stehen, in zweizeilige, vierzeilige, sechs- oder vielzeilige unterscheidet. Die gute Gerste erkennt man an nicht allzugroßen, aber sehr vollen Körnern, glänzender Farbe und weißem, festsitzendem Mehle.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 197.
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