Jura

[521] Jura (der), auch Leberberg genannt, ist ein mit den Alpen in Zusammenhang stehendes Gebirge, welches sich bis über 5000 F. Höhe erhebt. Er bildet die Grenze zwischen der Schweiz und der Franche Comté und zieht sich in südwestl. Richtung in einer Breite von 5–10 Meilen und einer Länge von 40 Meilen vom Rheindurchbruch oberhalb Basel bis zum Rhonedurchbruch unterhalb Genf. Er bildet mehre einzelne nebeneinander hinlaufende Ketten, die im SO. am höchsten sind und wandartige Felsenkämme darstellen, auf denen sich wenige abgerundete Kuppen erheben, von denen die höchsten der Pré des Marmiers bis zu 5300 F., der Reculet bis zu 5280 F., die Grands Colombiers bis zu 5220, die Dôle bis zu 5160 F. über die Meeresfläche sich erheben. Mit den Alpen ist der Jura durch den Jorat oder das Jurtengebirge, welches bis gegen 3000 F. ansteigt, in Verbindung gesetzt, während er mit den Vogesen durch flache Höhenzüge in Zusammenhang steht. Nach der Schweiz zu begrenzen ihn der Genfer-, Neufchateler-und Bielersee, sowie die untere Aar; auf der franz. Seite dacht sich das Gebirge längs der Saone in hohen Flächen ab. Der Jura besteht fast ganz aus einer eigenthümlichen Kalkart, dem Jurakalk, und ist arm an Wasser und Pflanzenwuchs, wie alle Kalkgebirge, bietet jedoch zum Theil auch Waldungen und üppige Wiesen dar. Man findet in ihm viele Höhlen und Eisen. Das Juradepartement in Frankreich bildet einen Theil der Franche Comté und man gewinnt hier außer Eisen und Marmor auch Silber, Kupfer, Blei und Salz.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 521.
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