Kissingen

[610] Kissingen, ein vormals würzburgisches Städtchen in der bair. Provinz Unterfranken (Unter-Mainkreis), liegt in einer romantischen Gegend am linken Ufer der fränk. Saale, und ist besonders in der neuesten Zeit seiner Heilquellen wegen besucht worden, deren säuerlich-salziges Wasser im Allgemeinen ziemliche Ähnlichkeit mit dem von Wiesbaden hat, und dessen Gebrauch sich als heilsam gegen manche Krankheiten, z.B. Verschleimung, Schwäche der Verdauungsorgane, Hämorrhoiden, Rheumatismen, Drüsenkrankheiten u.s.w. bewährt. Die drei Quellen haben eine Temperatur von etwa 8–9° R.; der Ragozzibrunnen wird am meisten benutzt, und K. versendet jährlich viele tausend Krüge von diesem Wasser; die beiden übrigen heißen der Pandur und der Maximilians- oder Sauerbrunnen. Der Pandur wird vorzüglich zu Bädern benutzt. – Unweit von K., beim Dorfe Bocklet, befindet sich ebenfalls eine Curbadeanstalt, die aber nicht so stark besucht wird.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 610.
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