Petechien

[458] Petechien, Peteschen, Blutflecke werden kleine, nicht wegzudrückende, mehr dunkel- als hellroth gefärbte, meist runde Flecken (kleine Blutaustretungen) in der Haut, von der Größe eines Nadelkopfes bis zu der einer Linse genannt, welche entweder an Stellen, die einem längern und stärkern Drucke ausgesetzt gewesen sind, oder, wo ein solcher nicht stattgefunden, vorzugsweise an den zartern Partien der Hautoberfläche, wie an der innern Seite der Vorderarme und Schenkel, am Unterleibe, auf der Brust, auf dem Rücken zum Vorschein kommen. Sie verschonen meist das Gesicht, erheben sich nicht über die Hautoberfläche, verursachen weder Schmerz noch Jucken, stehen fast immer deutlich voneinander getrennt, geben dadurch den befallenen Hautstellen ein marmorirtes Ansehen und verschwinden wieder ohne Abschuppung. Die Petechien sind meist nur Symptome allgemeiner Krankheitszustände, zu denen sie theils zufällig, theils wesentlich gehören. Ersteres ist der Fall in Faulfiebern, Nervenfiebern schlimmerer Art, beim Skorbut u.s.w., letzteres in der sogenannten Blutfleckenkrankheit und den verschiedenartigen Fleckfiebern. Die Blutfleckenkrankheit, welche sowol Kinder als Erwachsene befallen kann und fieberlos ist, gibt sich durch das Erscheinen des eben beschriebenen Hautausschlags und von Zeit zu Zeit erfolgendes Ausfließen dunklen Blutes aus misfarbigen Stellen des Mundes, Gaumens und Zäpfchens ohne übeln Geruch des Athems, Mattigkeitsgefühl, Langsamkeit und Weichheit des Pulses u.s.w. zu erkennen, kommt immer nur vereinzelt vor und ist, wenn sich nicht andere bösartige Krankheitszustände hinzugesellen, gefahrlos.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 458.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: