Pfefferfresser

Pfefferfresser

[475] Pfefferfresser (die), Pfeffervögel oder Tukans [475] sind in den heißen Ländern von Südamerika zu Hause, wo sie in Gesellschaften von 30 und mehren in den Wäldern umherschwärmen.

Sie gehören zu den papageiartigen Vögeln und zeichnen sich vorzugsweise durch ihren unverhältnißmäßig großen Schnabel aus, der bei mancher Art so lang wie der ganze übrige Körper ist, welcher bei den größern mit dem Schnabel etwa 11/2 F. lang wird. Dieser sonderbare Schnabel ist vorn gekrümmt, hat an den Seiten sägenartige Einschnitte, ist hohl und so dünn, daß er jedem schwachem Drucke nachgibt. Ihre Nahrung, welche in allerhand Früchten, Vogeleiern, jungen Vögeln und Insekten besteht, vermögen die Pfefferfresser nur im Groben damit zu zertheilen und verschlucken sie meist im Ganzen, wobei sie die Gewohnheit haben, dieselbe erst in die Höhe zu werfen und sie sich auf diese Art in den Schlund hinab fallen zu lassen. Sie nisten in Baumlöchern, fliegen schwerfällig und langsam, aber doch sehr hoch, und da ihre Füße weniger zum Gehen als zum Klettern eingerichtet sind, suchen sie ihre Ruheplätze gewöhnlich in den Wipfeln der Bäume. Zähmen lassen sie sich leicht, sind aber gegen Kälte ausnehmend empfindlich. Der große Tukan sieht schwarz, bis auf einen runden, weißlichen Fleck an Hals und Kehle; andere haben eine rothe oder gelbe Brust und sonst schön gefärbte Federn, welche in Peru und Brasilien auch als Frauenputz verwendet werden.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 475-476.
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