[23] Salbei, eine bei uns häufig in Gärten auch als Randverzierung angebaute, im südl. Europa wildwachsende Pflanze. Sie hat einen stark gewürzhaften, fast kampherartigen Geruch, besonders wenn man die Blätter reibt, und einen zusammenziehenden, gewürzhaft bitterlichen Geschmack. Vormals wurden die Blätter häufiger als jetzt als gelindreizendes, Nerven und Magen stärkendes, zusammenziehendes Mittel gebraucht, auch vermittels Wein- oder Wasseraufgusses gegen Nachtschweiße, Brustbeklemmung und Nervenzufälle innerlich und äußerlich, als Thee zum Gurgeln bei der Geschwulst des Zapfens und der Mandeln, sowie bei skorbutischem Zustand des Zahnfleisches als Zahnpulver, auch frisch zum Abreiben der Zähne angewendet. Nicht mehr gebraucht wird wie früher das durch Destination gewonnene Salbeiwasser. Dagegen nimmt man Salbei noch zur Bereitung einer Art Kräuterkäse, der auch Salbeikäse genannt, und wovon der beliebteste zu Königgrätz in Böhmen bereitet wird.