[25] Sallustius (Cajus Crispus), ein röm. Geschichtschreiber, 86 v. Chr. zu Amiternum im sabinischen Gebiete geboren, stammte aus einer niedern, unberühmten Familie. Schon früh zeigte er einen sehr lebhaften Geist und unruhihigen Charakter, der ihn, zumal in jenem sittenverderbten Zeitalter, zu manchen Ausschweifungen verleitete. Bald zwischen dem Waffenhandwerk und den Studien wechselnd, stieg er doch durch sein Talent von einer militairischen Stufe zur andern, bis er von Cäsar zum Prätor erhoben wurde, mit jenem nach Afrika ging und in Numidien als Proprätor zurückblieb. Wegen gewaltiger Erpressungen hierselbst in Rom angeklagt, wurde er durch Cäsar's Gunst freigesprochen und spielte darauf zu Rom eine glänzende Rolle. Später zog er sich ganz zurück, lebte mäßig, beschäftigte sich mit dem Studium und der Ausarbeitung einzelner Theile der vaterländischen Geschichte und starb 35 v. Chr. Der größte Theil seiner Schriften ist verloren gegangen; vollständig besitzen wir nur zwei, welche die Darstellung der Kriege der Römer gegen den König von Numidien, Jugurtha, und die Verschwörung des Catilina (s.d.) enthalten. S.'s Schreibart ist so anziehend als die Gegenstände, welche er behandelt; sie ist körnig, rein, oft etwas zu rednerisch, aber Wahrheit und Kraft der Darstellung reißen den Leser fort und machen seine Schriften angenehm und nützlich. Deutsche Übersetzungen besitzen wir davon durch Woltmann (Prag 1814), Strombeck (Götting. 1817) und Höck (3. Aufl., Frankf. 1818).