[147] Secēders, d.i. kirchlich Abgesonderte, heißen die Glieder einer Sekte in Schottland, die im J. 1738 durch den Prediger Erskine zu Stirling sich bildete. Als dieser nämlich 1732 gegen Misbräuche, die in der schot. Kirche eingerissen waren, eiferte, hatte dies endlich die Entsetzung Erskine's und die Ausschließung seines Anhanges aus der Versammlung zur Folge. Erskine und seine Freunde sonderten sich nun von der herrschenden Partei ihrer Diöcese ab, drangen auf das Recht, bei der Predigerwahl stimmfähig zu sein, und wollten in der Strenge Calvin's die Kirchenzucht und Verfassung wiederherstellen. Sie nannten sich die vereinten Freunde oder Presbyterianer, von ihren Gegnern aber wurden sie mit dem Namen Seceders belegt. Ihre Partei war fortwährend im Wachsthum begriffen, und seit dem I. 1745 war sie so ausgebreitet, daß sie sich in drei Presbyterien theilte, von denen jede jährlich eine Synode hielt. Indeß schon 1747 trennten sich die Seceders in die Parteien der Burghers, die den Bürgereid ablegt und der der Prediger Erskine selbst vorstand, und der Anti-Burghers, die die Ablegung des Bürgereides verweigerte. Die Veranlassung zu dieser Trennung gab besonders der Presbyter Moacrief, indem er mit einigen seiner Freunde behauptete, daß die Seceders, wegen ihrer Absonderung von der Kirche, den Bürgereid nicht ablegen könnten. Beide Parteien haben noch jetzt ihre Anhänger, sind aber sonst ohne Bedeutung.