Themis

Themis

[403] Themis hieß in der griech. Mythe die Tochter des Uranus (des Himmels) und der Erde und war die Göttin, welche dem Recht und der Billigkeit (Dem, was sich ziemt) vorgesetzt war; daher sie im Olymp weilt, dem Gott der Götter Rathschläge ertheilt, und wie sie im Himmel beim Mahle der Götter die Speisen vertheilt, so auf Erden die Rechte der Götter abmißt, den Sterblichen die geheimnißvolle Verehrung derselben lehrt und sogar selbst ursprünglich dem delphischen Orakel vorsteht.

Von ihr lernte Apollo Recht und Gerechtigkeit. Auch den Göttern ertheilte sie Orakelsprüche. Jupiter liebte sie, aber sie floh ihn, bis er bei der Stadt Ichnä in Macedonien ihre Fußtapfen entdeckte und sie in seine Umarmung nöthigte. Aus dieser Liebe gingen[403] die Horen und Parzen hervor, daher die Hore Dike, die Gerechtigkeit, ihre Tochter ist, mit welcher sie häufig verwechselt worden ist.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 403-404.
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