Timbuktu

Timbuktu

[434] Timbuktu oder Tombuktu ist der Name einer Stadt in dem afrik. Negerreiche Bambarra in der Landschaft Nigritien, von welcher früher viel gefabelt wurde.

Man schilderte sie als eine Stadt mit mehr als 100,000 Einw., welche der Mittelpunkt aller afrik. Reichthümer und des ganzen afrik. Handels wäre. Verschiedene Reisende unternahmen es, dieselbe aufzusuchen, aber ihre Bemühungen schlugen fehl. Der Engländer Laing war der erste Europäer, welcher 1826 nach T. gelangte; aber er wurde auf dem Wege von dort nach Bambarra erschlagen und seine Nachrichten über T. wurden nicht bekannt. Endlich kam der Franzose Caillié 1828 nach der fabelhaften Stadt, hielt sich 13 Tage in ihr auf und kehrte glücklich mit genauen Nachrichten von ihr nach Europa zurück. Mit diesen Nachrichten ist die Größe und der Glanz T.'s sehr geschwunden. Dasselbe liegt schon in der Wüste, hat nur 12,000 Einw., Neger vom Stamme Kissur und maurische Kaufleute, 7 Moscheen, besteht aus niedrigen Häusern aus Lehmziegeln und ist von einer Lehmmauer und einem 12 F. tiefen Graben umgeben. Auch der Handel T.'s ist beiweitem unbedeutender, als man annahm. Im J. 1213 soll die Stadt von Suleiman erbaut worden sein. Sie war erst von Marokko, dann von Haussa abhängig, und wird jetzt von einem erblichen Statthalter Bambarras regiert.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 434.
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