Valentin

[551] Valentin, der Heilige, auch St.-Velten, war ein röm. Bischof im 3. Jahrh. und erlitt unter dem Kaiser Valerian den Märtyrertod. Im Kalender ist der 14. Februar mit seinem Namen bezeichnet, und als St.-Valentinstag wird er besonders in England mit allerlei Kurzweil und Possen begangen. Man wählt Valentinen oder Schätzchen und die jungen Leute schreiben sich spaßhafte Briefe, doch wird absichtlich oder gelegentlich auch manche ernstliche Wahl einer Gattin getroffen. Die Volkssage läßt die Vögel sich auch an diesem Tage ihre Weibchen wählen und die Quelle dieser Gebräuche und Erzählung glaubt man noch in der vorchristlichen Zeit suchen zu müssen. Es ist nämlich der 14. Febr. im ältesten vorhandenen Kalender, dem indischen, dem Gott der Ehe gewidmet, und auch im Orient schreibt man gern an diesem Tage Liebesbriefe. Die Sage läßt an ihm einen der drei Tropfen vom Himmel fallen (7., 14., 21. Febr.), welche die Natur bei des Frühlings Rückkehr von neuem beleben und von denen einer in die Luft, der andere ins Wasser, der dritte in die Erde übergeht.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 551.
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