Wolfgang

[749] Wolfgang, Fürst zu Anhalt, ausgezeichnet unter den Angehörigen dieses Hauses als Beförderer der Kirchenreformation und Gründung derselben in Anhalt, war 1492 geboren und ein Sohn des Fürsten Woldemar von. Anhalt und der Gräfin Margaretha von Schwarzburg. Schon im 16. Jahre trat er die Regierung an, unterzeichnete 1530 auf dem Reichstage zu Augsburg das evangelische Glaubensbekenntniß, und W. und der Markgraf Georg waren es, welche nach den Drohungen Kaiser Karl V. wegen des evangelischen Gottesdienstes, demselben offen erklärten, bevor sie Gott und sein Evangelium verleugneten, möge er ihnen lieber die Köpfe abschlagen lassen. Von Luther erhielt W. den Beinamen eines Legaten Gottes, weil er viele Reisen unternahm, um Frieden zu vermitteln; auch zu den Stiftern des schmalkaldischen Bündnisses gehörte W., nahm später am Kriege wider den Kaiser Theil, ward deshalb 1547 in die Acht erklärt und mußte sein Land bis 1552 weiden. Nachdem er die Regierung seinen Vettern abgetreten, starb W. im J. 1566 und ward in der Bartholomäuskirche zu Zerbst begraben, wo auch sein Bildniß sich befindet.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 749.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: