Zinke

[804] Zinke. Man versteht darunter spitzige Theile verschiedener Werkzeuge und Instrumente, z.B. die Spitzen der Gabeln, die davon zwei-, dreizinkig u.s.w. heißen, auch die Enden der Hirschgeweihe. Sodann führt ein sehr altes, außer Gebrauch gekommenes Blasinstrument diesen Namen, das gegen zwei Fuß lang aus Holz oder Horn verfertigt, nach unten erweitert, auch mit Leder überzogen und mit einem Mundstücke und sieben Tonlöchern versehen und etwas gekrümmt war. Es wurde zum Vortrage der Melodie bei Posaunenchören gebraucht, hatte einen scharfen, durchdringenden Ton, und die denselben nachahmenden, zum Schnarrwerk gehörenden Pfeifen der Orgeln werden ebenfalls Zinken genannt. Der Umfang des Zinken ging vom kleinen a bis [804] zum drei Mal gestrichenen c, und die Stadtpfeifer wurden davon sonst auch Zinkenisten geheißen. Jetzt vertreten Posaune und Horn die Stelle dieses Instruments gänzlich.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 804-805.
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