Österreichischer Erbfolgekrieg

[325] Österreichischer Erbfolgekrieg (1741-48). Als Maria Theresia auf Grund der Pragmatischen Sanktion (s.d.) 20. Okt. 1740 den Thron bestieg, erhoben Kurfürst Karl Albrecht von Bayern (s. Karl VII., röm.-deutscher Kaiser), als Nachkomme von Kaiser Ferdinands I. Tochter Anna, August III. von Sachsen-Polen, als Schwiegersohn Josephs I., und der König von Spanien, gestützt auf alte Erbverträge, Erbansprüche. Dem Vertrag Bayerns mit Spanien 28. Mai 1741 zu Nymphenburg traten 1. Nov. Sachsen und Preußen, später Neapel und Sardinien bei. Sept. 1741 drang Karl Albrecht mit einem franz. Hilfskorps in Österreich ein, während ein span.-neapolit. Heer die österr. Besitzungen in Italien angriff. Von Friedrich II. auch in Mähren bedrängt, schloß Maria Theresia 11. Juni 1742 zu Breslau mit Preußen Frieden, dem auch Sachsen beitrat; darauf trieben die Österreicher, mit England verbunden, die Franzosen 1742 aus Böhmen, eroberten 1743 Bayern und drangen nach dem Siege bei Dettingen (27. Juni 1743) über den Rhein vor. Nach Karl Albrechts Tode (20. Jan. 1745) entsagte dessen Sohn Maximilian 22. April im Separatfrieden zu Füssen allen Erbansprüchen. Dem von neuem ausgebrochenen Kriege mit Preußen machte der Friede zu Dresden (25. Dez. 1745) ein Ende; dagegen setzten Frankreich und Spanien den Krieg fort und schlossen erst, als Rußland 2. Juni 1746 auf Seite Österreichs trat, 18. Okt. 1748 zu Aachen Frieden. Die Pragmatische Sanktion wurde garantiert, Österreich verlor dagegen Parma, Piacenza und Guastalla an Don Philipp von Spanien. – Vgl. Heigel (1877), Dove (1883); »Der Ö. E.« (amtliche Darstellung; 6. Bde., 1896-1902).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 325.
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