Automat

145. Antikes automatisches Opfergefäß.
145. Antikes automatisches Opfergefäß.

[130] Automāt (grch., »Selbstbeweger«), jede mechan. Vorrichtung, die, durch eine Auslösung in Tätigkeit versetzt, die ihr vorgeschriebene Bewegung selbsttätig ausführt; im engern Sinne sich selbst bewegende Menschen- oder Tierfiguren; übertragen: ein ohne Überlegung maschinenmäßig handelnder Mensch. Berühmt sind die beweglichen Figuren der zwölf Apostel und der krähende Hahn an der Uhr des Straßburger Münsters, ferner die A. von Vaucanson (1738, Flötenspieler, Klarinettenspieler, fressende Ente), von Droz (1790, schreibender Knabe, zeichnender Knabe, klavierspielendes Mädchen, Anderiten genannt), von Kaufmann in Dresden (blasender Trompeter) u.a. (S. auch Musikinstrumente.) Die Verkaufs-A. sind Vorratsbehälter, die bei Einwurf eines oder mehrerer bestimmter Geldstücke verschiedene Sachen (Schokolade, Zigarren, Postkarten etc.), in den Automatenrestaurants auch Speisen und Getränke freigeben,. Schon Hero von Alexandrien beschreibt Opfergefäße, die nach Einwurf eine Fünfdrachmenstücks eine kleine Menge Weihwasser ausfließen ließen [Abb. 145]: das Geldstück fällt auf eine Platte, die an dem einen Arm eines doppelarmigen Hebels sitzt, und öffnet durch sein Gewicht das am andern Hebelarm hängende Ausflußventil des Wassergefäßes; nach Herabfallen des Geldstücks von der sich schräg stellenden Platte schließt sich das Ventil selbsttätig. – Automātisch, selbstbeweglich, mechanisch, ohne Überlegung; in der Physiologie unwillkürlich, scheinbar ohne Einwirkung eines äußern Reizes erfolgend (Blutumlauf, Verdauung, Atembewegungen etc.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 130.
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