Florenz

[591] Florenz, ital. Firenze, lat. Florentia, Hauptstadt der ital. Prov. F. (5867 qkm, 1904: 965.671 E.; Toskana), am Arno, 224.435 E.; 9 Stadttore, 2 Zitadellen, 6 Brücken; Plätze: Della Signoria und Sta. Croce mit Dantestatue; Kirchen: der Dom Sta. Maria del Fiore mit freistehendem Glockenturm (84 m hoch) und gegenüber liegendem Battistero, Sta. Maria Novella, Sta. Spirito, das Pantheon Sta. Croce, San Lorenzo; Paläste: Palazzo Pitti, früher Residenzschloß, Palazzo Vecchio, jetzt Stadthaus, die Loggia dei Lanzi, Palazzo degli Uffizi, mit der Mediceischen Galerie, Palazzo Strozzi und Riccardi; Universität (seit 1349, reorganisiert 1859), erzbischöfl. Seminar, militärgeogr. Institut; Sitz der Accademia della Crusca; Museum der Naturwissenschaften; Bibliotheken: Mediceische oder Laurentiana, Nazionale, Riccardiana; Zentralarchiv, 12 Theater; Industrie in Marmorarbeiten, Seide, Strohgeflechten. – F. blühte seit Zerstörung von Fiesole (Anfang des 12. Jahrh.), diente den Guelfen gegen Pisa und Siena, war am mächtigsten unter den Medici (s.d.), die 1532 zu Herzögen erhoben wurden; Cosmo I. nahm 1569 den Titel eines Großherzogs von Toskana an. In F. tagte 1439-42 das von Ferrara hierher verlegte Unionskonzil zwischen der griech. und röm. Kirche. 1801-7 war F. Hauptstadt des Königr. Etrurien, 1814-59 wieder des Großherzogtums, 1865-71 des Königr. Italien. – Vgl. Davidsohn (Geschichte, 1896 fg.), Heyck (1902), Philippi (1903), Biermann (1904).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 591.
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