[791] Heringe (Clupeĭdae), artenreiche Familie der Edelfische, kosmopolitisch verbreitete Fische mit beschupptem Körper, ohne Bartfäden; Bauch häufig mit einer gesägten Kante; in ungeheuren Scharen gesellig an der Oberfläche des Meers lebende Fische, bilden neben den Schellfischen den Hauptgegenstand der Seefischerei. Zu den H. gehören außer dem gemeinen H.: Anchovis, Sprotte, Sardine, Alse, Finte, Menhaden. Die Gattg. H. (Clupĕa), Fische mit seitlich zusammengedrücktem Körper und gesägter Bauchkante, umfaßt die Untergattungen Clupea und Alōsa. Zu letzterer gehören Sardine, Alse und Finte, zu ersterer der gemeine H. (Häring, C. harengus L.) [Tafel: Fische II, 2]), Rücken blaugrün, Seiten und Bauch in allen Regenbogenfarben schillernd, in größter Menge in Nord- und Ostsee. Der europ. H. zerfällt in zahlreiche Schwärme (Stämme), die sich in zwei Gruppen, Hochseestämme und Küstenstämme, teilen lassen; erstere kommen 4-600 km weit von der hohen See her in großen Scharen (Bänken) zur Küste, um zu laichen (ein Weibchen 40-60.000 Eier), letztere leben stets an der Küste. Handelssorten: Frische (grüne), gesalzene (Pökel-H.), Bücklinge, frisch geräuchert, nicht ausgeweidet, Brat-H., frisch gebraten, in Essig gelegt; ferner Matjes-H., zweijährige H., die noch nicht gelaicht haben, Voll-H., erwachsene, geschlechtsreife H., die den Laich noch nicht abgelegt haben, Hohl-H., die ihn abgelegt haben. – Vgl. Heincke (1878 u. 1898).