[804] Hildesheim, Hauptstadt des Reg.-Bez. H. (5351 qkm, 526.758 E., 2 Stadt-, 15 Landkreise), preuß. Prov. Hannover, an der Innerste, (1900) 42.973 (1905: 47.060) E., Garnison, Land-, Amtsgericht, Domkapitel, Handelskammer, kath. Gymnasium (Domschule), luth. Gymnasium (Ratsschule), Reformgymnasium, kath. Lehrer-, Priesterseminar, Dom mit 1015 gefertigten eisernen Türen, einem tausendjährigen Rosenstock, Kunstwerken aus 8. bis 12. Jahrh., Godehardi-, evang. Michaeliskirche; Baumwoll-, Zigarren-, Eisenindustrie. Bei H. 1868 reicher Fund altröm. Silbergeschirrs (Hildesheimer Silberfund [Tafel: Griechisch-Römische Kunst II, 4]), jetzt in Berlin. Das Hochstift und Bistum H., von Karl d. Gr. gegründet, wurde unter Kaiser Friedrich II. reichsunmittelbar, nach der Hildesheimer Stiftsfehde (1519-23) zum größten Teil an Braunschweig abgetreten; 1803 kam das Bistum an Preußen, 1807 an Westfalen, 1815 an Hannover, mit diesem 1866 wieder an Preußen. – Vgl. Bauer, »Geschichte von H.« (1891), Bertram (1899), Gerland (als Kunststätte, 1904).