Karl VI.

[936] Karl VI., römisch-deutscher Kaiser (1711-40), der letzte des habsburg. Mannstammes, geb. 1. Okt. 1685, zweiter Sohn Kaiser Leopolds I., 1703 als Karl III. zum König von Spanien ausgerufen, kämpfte im Spanischen Erbfolgekriege (s.d.) mit wechselndem Glück um seine dortigen Erblande, ward 1711 als Nachfolger seines Bruders Joseph I. zum Kaiser gekrönt, erhielt 1714 im Frieden zu Rastatt nur die span. Besitzungen in Italien, Neapel, Mailand und Sardinien sowie die Niederlande, erwarb 1718 im Frieden zu Passarowitz Belgrad, das nördl. Serbien, Temesvar und einen Teil Bosniens und der Walachei, verlor durch den wegen der Thronbesetzung in Polen ausbrechenden Krieg (1733) im Frieden zu Wien (1735) Neapel, Sizilien und einen Teil Mailands an Spanien, Lothringen an Frankreich, 1739 nach dem erneuerten Kriege (1736) gegen die Türken fast alle frühern Eroberungen, gest. 20. Okt. 1740. Auf Grund der Pragmatischen Sanktion folgte ihm in Österreich seine Tochter Marta Theresia. – Vgl. Landau (1889).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 936.
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