Korsika

Frankreich. I. (Karten)
Frankreich. I. (Karten)
Italien. I. (Karten)
Italien. I. (Karten)

[1010] Korsĭka, frz. La Corse, franz. Insel im Mittelländ. Meer [Karten: Frankreich I und Italien I], besonderes Departement, von Sardinien durch die 15 km breite Straße von Bonifacio getrennt, 8722 qkm, (1901) 295.589 E. Gebirgsland mit Gipfeln bis 2710 m (Monte Cinto), tiefen Tälern, fruchtbaren Küstengegenden; Vieh- und Bienenzucht, Wein, Südfrüchte, Öl; Hauptstadt Ajaccio. Die Korsen nach Sprache und Charakter italienisch. – K. (grch. Kyrnos), zuerst von den Phöniziern kolonisiert, kam nach dem ersten Punischen Kriege an die Römer. Im 5. Jahrh. n. Chr. setzten sich die Vandalen fest, welche Belisar 533 vertrieb. Dann herrschten die griech. Kaiser, die Goten, die Langobarden (580), die Franken (754), die Sarazenen (850), die Pisaner, die Genueser (1300). Infolge eines Aufstandes wurde 1736 Baron Theodor von Neuhof zum König ernannt, den 1738 die Genuesen mit. franz. Hilfe vertrieben; seit 1752 Aufstände unter den beiden Paoli, bis Genua die Insel 1768 im Traktat von Compiègne an Frankreich abtrat; 1794-96 war K. ein brit. Vizekönigreich, seitdem wieder zu Frankreich gehörig. – Vgl. Gregorovius (2 Bde., 3. Aufl. 1878), Poths-Wegner (1897), Joanne (franz., 1898).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 1010.
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