[262] Neuseeland, engl. New Zealand, brit. Inselgruppe im Stillen Ozean, südöstl. von Australien [Karte: Australien und Ozeanien I u. II], 268.461 qkm, (1903) 875.400 E. (ca. 43.100 Maori), mit Dependenzen [s. Beilage: ⇒ Australien und Ozeanien] 271.059 qkm, 887.900 E.; bestehend aus der Nordinsel oder Ahinomani und der von dieser durch die Cookstraße getrennten Südinsel, der Stewartinsel im S. und der Großen Barrierinsel oder Otea. Eine Gebirgskette durchstreicht die beiden Hauptinsel von SW. nach NO., im Mount Cook (Südinsel) [262] oder Ahoarangi bis 3768 m hoch, mit schneebedeckten und vergletscherten Gipfeln, in den Prov. Nelson und Otago goldhaltig; viele Vulkane: der Tongariro (1891) am Tauposse (771 qkm), der erloschene Ruapehu (2803 m), der Mount Egmont (2520 m). Das Geysirgebiet Seeland oder Lakedistrikt (See Rotomahana, Weiße Terrassen) 1886 stark verändert. N. ist buchten- und häfenreich (Inselbai, Haurakigolf, Plentybai, Hawkebai); die Fauna eigentümlich durch die Kiwi-Kiwis und die ausgestorbenen Moas, die Flora durch Farne und die Nutzpflanzen Kaurifichte (Bauholz, Kaurikopal) und neuseeländischen Flachs. Die Eingeborenen, die Maori [Tafel: Menschenrassen, 16], sind polynesischen Stammes, übten früher Kannibalismus und Kindermord aus, sind jetzt meist prot. Christen, treiben Jagd, Fischerei und Ackerbau. Handel s. Beilage: ⇒ Australien und Ozeanien; Eisenbahnen s. Beilage: ⇒ Eisenbahnen; Gesamtschiffsverkehr im Ein- und Ausgang 1903 je ca. 600 Schiffe mit je 1,1 Mill. Registertons; Handelsflotte 570 Schiffe von 106.619 Registertons. Hauptstadt Wellington. – N., 13. Dez. 1642 von Tasman entdeckt, wurde 1840 selbständige brit. Kolonie. [S. auch Beilage: ⇒ Entdeckungsreisen.] – Vgl. von Hochstetter (1863), Meinicke (1875), Rusden (Geschichte; engl., 2. Aufl., 3 Bde., 1896), von Lendenfeld (1900), Comte de Courte (franz., 1904).