[459] Projektiōn (lat.), in der Geometrie das Abbild A' B' [Abb. 1439] einer Strecke A B auf einer Geraden O X, bestimmt durch die von A und B auf O X gefällten Lote. Die Projektionslehre im weitern Sinne (deskriptive oder darstellende Geometrie) lehrt die Darstellung von Raumgebilden auf der Ebene, wobei die Bildpunkte die Schnittpunkte der von den Punkten des Objektes ausgehenden Geraden (Projektionsstrahlen) mit der Projektionsebene sind. Beim technischen Zeichnen wählt man parallele Projektionsstrahlen, die meist senkrecht auf der Projektionsebene stehen (sog. orthogonale Parallel-P.). Das künstlerische Zeichen benutz die dem Sehprozeß entsprechende Zentral-P., bei welcher alle Projektionsstrahlen durch einen Punkt gehen. (S. Perspektive [Abb. 1360]). Über Karten-P. s. Kartographie nebst Tafel: Kartographie I, 1.