[570] Rügen, größte deutsche Insel, in der Ostsee [Karten: Ostpreußen etc. I u. I, 3] durch den Rügener Bodden und Strelasund vom Festlande getrennt, bildet mit den vorliegenden Eilanden einen Kreis (968 qkm, 1905: 47.027 E.) des preuß. Reg.-Bez. Stralsund; von zerrissener Gestalt, viele Binnenwässer (Wieke oder Bodden) durch das tief eingedrungene Meer gebildet; vier große Halbinseln: Wittow (mit Arkona), Jasmund, Mönchgut und Zudar; im W. eben, im Innern bergig (bedeutendste Höhe der Rugard bei Bergen [s.d.]), höchste Erhebung auf Jasmund im NO. in der Stubbenkammer (s.d.); mehrere Seen, darunter der Herthasee; sehr fruchtbar, schöne Eichen- und Buchenwaldungen; Hauptstadt Bergen; besuchte Seebäder (Saßnitz, Crampas, Binz, Lohme, Göhren, Sellin). R., ursprünglich von Germanen (s. Rugier), dann von Slawen bewohnt, war ein selbständiges Fürstentum, seit 1168 unter dän. Oberhoheit, 1325 mit Pommern vereint, 1648 schwedisch, 1815 preußisch. – Vgl. Fabricius, Urkunden von R. (4 Bde., 1841-69); Fock, Geschichte (6 Bde., 1861-72); Credner, »R., eine Inselstudie« (1893).
Brockhaus-1911: Rugen