[611] Sardinĭen (ital. Sardegna), ital. Insel im Mittelländ. Meer, durch die Bonifaciusstraße von Korsika geschieden [Karte: Italien I], 269 km lg., 108-132 km br., mit den Küsteninseln 24.075 qkm, (1901) 791.754 E., sehr gebirgig (am höchsten im O., Gennargentu 1834 m), im SW. große, fruchtbare Ebene, Hauptprodukte; Öl, Wein, Orangen, Zink, Blei, Galmei, Silber, Antimon. Die Sarden sind Italiener, bes. mit Spaniern gemischt. Einteilung in 2 Provinzen (Cagliari und Sassari); Hauptstadt Cagliari. – Die Insel S., von den Griechen Sardo, von den Römern Sardinia genannt, kam nach dem ersten Pun. Kriege von Karthago an Rom, im Mittelalter in den Besitz der Vandalen, der byzantin. Kaiser, der Sarazenen, 1052 an die Pisaner, vorübergehend als Königreich an Enzio, 1296 an Aragonien (Spanien), 1708 an Österreich, 1720 an Savoyen, mit dem es das Königr. S. bildete. – Vgl. La Marmora (franz., 2 Aufl., 5 Bde., 1839-60), Cugia (ital., 2 Bde., 1892), Claar (1899), Cossu (ital., 1900).