Vincke

[925] Vincke, Friedr. Ludw. Wilh. Phil., Freiherr von, preuß. Staatsmann, geb. 23. Dez. 1774 in Minden, seit 1795 im preuß. Staatsdienst, 1806-14 um die Erhebung Preußens verdient, seit 1815 Oberpräsident von Westfalen, gest. 2. Dez. 1844. – Vgl. Bodelschwingh (1853), Disselhoff (3. Aufl. 1894). – Sein Sohn Ernst Friedr. Georg, Freiherr von V., geb. 15. Mai 1811 zu Busch bei Hagen, 1837-48 Landrat des Kr. Hagen, im Vereinigten Preuß. Landtage 1847 und im Frankfurter Parlament 1848 Vorkämpfer der konstitutionellen und erbkaiserl. Partei, in der preuß. Zweiten Kammer 1849-55 und 1858-63 Führer und vorzüglicher Redner der Altliberalen, 1867 auch Mitglied des Norddeutschen Reichstags, gest. 3. Juni 1875 in Oeynhausen. – Dessen Bruder Karl Friedr. Gisbert, Freiherr von V., Novellist und Dichter, geb. 6. Sept. 1813 zu Busch bei Hagen, bis 1860 preuß. Staatsbeamter, gest. 6. Febr. 1892 zu Freiburg i. Br.; schrieb: »Sagen und Bilder aus Westfalen« (3. Aufl. 1884), »Gedichte« (2. Aufl. 1864), »ABC für Haus und Welt« (3. Aufl. 1880) u.a. – Einer jüngern Linie gehörte an Karl Friedr. Ludw., Freiherr von V., geb. 17. April 1800 in Minden bis 1843 preuß. Major, 1849-54 Mitglied der preuß. Ersten Kammer, seit 1858 des Abgeordnetenhauses, seit 1867 des Norddeutschen Reichstags, gest. 18. Mai 1869 zu Berlin.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 925.
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