Anahid (Mythologie)

[199] Anahid (Mythologie), Anais, Anaitis bei den Persern die Venus, der Genius des Morgensterns, der mit seiner silbernen Lyra den Lauf der Gestirne leitete. Bei den Arabern war sie eine Erdgeborne, die, weil sie der Verführung zweier gefallenen Engel widerstanden hatte, unter die Himmlischen versetzt ward. Sie wird von reizendem Gliederbau mit braunen, moschusduftenden Locken, in ein Goldgewand gekleidet, geschildert. In Armenien hatte sie Tempel und eine eigene Landschaft, wo ihr Priester und Hierodulen dienten. Die Großen sendeten ihre Töchter dahin, und diese durften erst dann heirathen, wenn sie längere Zeit der Göttin geopfert hatten.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 199.
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