[283] Nordische Mythologie, die Wissenschaft von dem Kultus und den Mythen der nordgerman. Völker. Ihre Quelle sind hauptsächlich die beiden Edden (s. Edda). Nach diesen steht Odin [Tafel: Religionen I, 22] aus dem Geschlechte der Asen im Mittelpunkte der Götterdynastie; er ist der Heer und oberste aller Götter. Daneben Thor [Taf. I, 24], Baldr, Tyr, Freyr, Njördr, Hönir, Ullr, Heimdallr, Vidhar, Bragi. Göttinnen: Frigg, Odins Gemahlin, Freyja, Idhun, Nanna, Gefjon, Sif. Unter den Asen befand sich auch Loki, das Prinzip des Bösen, der unter anderm Baldrs Tod veranlaßt (s. Göttergeschick). – Der Stammvater der Götter ist Buri. Seine Söhne Odin, Wili und Ve schaffen aus dem Urriesen Ymir die Welt. Die Menschen sind aus Bäumen (Esche und Ulme) entstanden. Die Welt stellte man sich als mächtigen Baum (Esche Yggdrasill) vor, an dessen Wurzel sich die Unterwelt befand, das Reich der Hel. Die Götter wohnen in Asgardh, die Menschen in Midhgardh, die Riesen in Jötunheim. Mit letztern lagen die Götter, bes. Thor, in fortwährendem Kampfe, durch die Riesen werden auch sie einst in der großen Götterschlacht vernichtet. Die Welt endet durch den Weltenbrand, nach dem eine neue Erde und eine neue Sonne aus den Fluten auftaucht. Neben dem Glauben an persönliche Gottheiten bestand der Glaube an seelische Geister und Dämonen. Die Seele soll persönlich fortleben, ein Leben wie auf der Erde. In der Wikingerzeit bildete sich der Glaube an ein Kriegerparadies (Valhöll), nach dem die Valkyrjen die im Kampfe Gefallenen brachten und wo unter Odhins Herrschaft gezecht und gekämpft wurde. Die andern Toten kamen zur Hel. Die Götter wurden in Tempel verehrt. Die Leitung des Opfers hatte der Godhe. Größere Opfer fanden zu Winters Anfang, im Mittwinter und zu Sommers Anfang statt. Das Geschick wurde durch Völven (s.d.) geweissagt. – Vgl. E. H. Meyer (1891), Mogk (2. Aufl. 1897), Golther (1895).
Brockhaus-1809: Die Mythologie
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