[189] Brigitta und Brigittenorden und Brigittenorden. Brigitta, eine schwedische Heilige, die Stifterin des Brigitten- oder Welterlöserordens war, aus königlichem Geschlecht abstammend, 1302 geboren, und die Tochter Birger Peterson's von Fuinstadt; von früher Jugend an dem Studium religiöser Ideen ergeben, war es nur kindlicher Gehorsam[189] der sie leitete, als sie dem Grafen Ulf Gudmasson ihre Hand reichte. In Begleitung desselben und ihrer Kinder wallfahrtete sie nach San Jago di Compostella, kam von dieser Reise glücklich in ihr Vaterland zurück, und begründete, nachdem ihr Gemahl als Cisteciensermönch 1344 gestorben war, und sie ihr ganzes Vermögen der Kirche und den wohlthätigen Anstalten derselben geschenkt hatte, ein Kloster nach der Regel des heil Augustinus 1370, einen Nonnenorden, mit dem eine Gesellschaft von Mönchen, als Gehilfen in den geistlichen Uebungen, in Verbindung gesetzt wurde. Die ganze Einrichtung beruhte, nach der Stifterin Vorgeben, auf Befehlen, die sie von Christo unmittelbar empfangen haben wollte. Der Orden blühte in den nordischen Reichen bis in die Zeiten der Reformation; länger noch, obschon mit mancherlei Abweichungen, namentlich ohne das Zuusammenleben beider Geschlechter, erhielt er sich in Deutschland und im Süden von Europa. Brigitta selbst unternahm noch als Aebtissin mehrere Reisen nach Jerusalem und Rom, wo sie 1382 starb. Ihre Gebeine wurden nach Schweden zurückgebracht, und in dem Kloster Wadstena aufbewahrt: sie selbst ward 1391 von Bonifacius IX. und später 1415 von der Kirchenversammlung von Kostnitz kanonisirt. Eine große Berühmtheit haben die Revelationes S. Brigittae, die in 8 Büchern die Schilderung der ihr zu Theil gewordenen himmlischen Offenbarungen enthalten, erlangt; ebenso sind unter ihrem Namen noch einige andere ascetische Schriften bekannt geworden; ein schönes Manuscript ihrer Offenbarungen wird noch jetzt in dem Schlosse Skokloster bei Upsala aufbewahrt.
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