Heroide

[269] Heroide. Elegie in Form einer poetischen Epistel. Sie schildert die Schmerzen und Klagen eines Geschiedenen um den Gegenstand seiner Liebe und Sehnsucht. Ihr Charakter ist rein lyrisch. – Ihr Urheber, Ovid, wählte seine Personen aus dem heroischen Zeitalter, daher der Name. – Wir erwähnen hier die reizenden Heroiden »Dido an Aeneas,« »Sappho an Phaon« etc. Von Neueren haben unter den Italienern Bruni und Lorenzo, bei den Franzosen Dorat und de la Harpe, in England Pope und Elise Rowe und bei den Deutschen Wieland, Engel, Kosegarten etc Heroiden geliefert. – Bekannt ist Bürger's Uebersetzung der französischen[269] Heroide »Abälard an Heloise.« – Schiller's »Thekla. Eine Geisterstimme« ist gewisser Maßen auch Heroide.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 5. [o.O.] 1835, S. 269-270.
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