Kind, Friedrich

[128] Kind, Friedrich, der Dichter des Freischütz und mehrerer anderen geschätzten Werke, wurde 1768 zu Leipzig geb., studirte in seiner Vaterstadt Philosophie und Jurisprudenz, ging 1793 als Advokat nach Dresden und legte 1814 die juristische Praxis nieder, um sich ganz den schönen Wissenschaften zu widmen. Schon 1793 war er mit einem Roman, »Lenardo's Schwärmereien,« aufgetreten und fand Anerkennung. Später entstanden zahlreiche Novellen, lyrische Gedichte und Dramen, welche den Dichter bald zum Range eines Lieblingsschriftstellers erhoben. Wir nennen darunter besonders seine Erzählungen und Novellen, seine dramatischen Gedichte: »Van Dyk's Landleben,« »das Nachtlager zu Granada,« »die Malven[128] »Lindenblüthen« u. v. a. m. Mehrere seiner Gelegenheitsgedichte, z. B. »Körner's Eiche,« »der Weinberg an der Elbe,« haben allgemeinen Anklang gefunden. Zwei werthvolle belletristische Monatsschriften, »die Harfe« und »die Muse,« hat er im Vereine mit Mehreren, so wie die »Abendzeitung« von 1817 bis 1827 in Verbindung mit Theod. Hell herausgegeben. Die Dichtung seines Freischütz erwarb ihm auch außerhalb Deutschland Ruhm. Kind besitzt als Dichter eine mehr gewandte als großartige Phantasie, inniges Gefühl, klare Darstellungsweise, einen correcten Stil und geglättete Versifikation. Er lebt jetzt als Privatmann in Dresden, im Kreise zahlreicher Freunde und Künstler.

B.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 128-129.
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