Martinique

[131] Martinique, im Busen von Mexico, eine der üppigsten Inseln Westindiens. Bei ihrer Entdeckung durch Columbus war sie von den Caraiben bewohnt. Von den Franzosen kolonisirt, bildet sie seit dem Verluste von Haiti die bedeutendste ihrer westindischen Besitzungen und enthält 16 Quadrat M. mit 100,000 Ew., wovon 80,000 Negersclaven. Productenreichthum und Klima sind dieselben, wie in Guadeloupe (s. d.) und auf den übrigen Antillen. Wenn auch das gelbe Fieber hier seinen verderblichen Wohnsitz aufgeschlagen hat, so beschenkte die Natur diese Insel dafür mit der heilsamen Fieberrinde. Die stets üppige Temperatur erzeugt eine unglaubliche Menge von Kolonialwaaren; 50,000 Entr. Kasse, 200,000 Cntr. Zucker; 1,500,000 Ps. Sterl. Cacao, Baumwolle und[131] Indigo werden jährlich von hier ausgeführt, ungerechnet die köstlichsten Holzarten. Die Lebensweise der Bew. von M., Weiße, Farbige und Neger, meist katholischer Religion, ist so üppig wie das Land, das sie bewohnen. 23 Städte, Flecken und Dörfer liegen auf der Insel zerstreut. Die herrliche Hauptst. Saint Pierre zählt 30,090 Ew., und der Sitz des Gouverneurs, Fort Royal, liegt in einer der reizendsten Gegenden der Insel.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 131-132.
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