[481] Oedenburg, eine der königl. Freistädte Ungarns mit 13,000 Ew., in einem schönen Thale am Zusammenflusse des Spittel- und Kaltwasserbachs, eine Stunde westlich vom Neusiedlersee. Vortrefflich gebaut, besitzt O. auf einem der Thore den höchsten und imposantesten Thurm Ungarns, hat außerdem mehrere merkwürdige Kirchen, 2 Gymnasien, ein Theater, 2 Spitäler, eine neue Promenade, viele Unterhaltungsörter und Garten mit herrlichen Aussichten. Die Bew. sind sehr gewerbfleißig, betreiben eine Zukkerraffinerie, Tuch-, Pottasche- und Salpeterfabriken, bauen guten Wein, viel Obst, und treiben bedeutenden Handel mit Honig, Tabak, Wolle, Vieh, Mehl, Kastanien und dem berühmten O. gedörrten Obst. Die heutige Stadt soll auf der Stelle erbaut sein, wo die 15. römische Legion ihr Lager schlug, was auch durch[481] öftere Ausgrabungen römischer Alterthümer als wahrscheinlich beglaubigt wird.
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