[182] Scorbut oder Scharbock, eine Krankheit, die bei Personen vorkommt, welche sich in schlechter Luft, z. B. in Fabriken, Schiffsräumen, Gefängnissen etc., aufhalten, Mangel an Bewegung, freier Luft, frischem Wasser etc. haben und schlechte Nahrungsmittel genießen. Die Kranken fühlen Mattigkeit, Beklommenheit, Athmungsbeschwerden, sehen bleichgrau, gelblich aus, haben Ränder um die Augen, ein schwammiges, weißblauliches, leicht blutendes Zahnfleisch, und bekommen blaue Flecken in der Haut, weil das Blut in den seinen Gefäßenden austritt. Der Grund der Krankheit ist eine fehlerhafte Mischung des Blutes, das eine faulige Beschaffenheit annimmt. Der höhere Grad kommt nur auf langen Seereisen, selten auf dem Lande, vor, häufig aber die leichtere Form, bis zum fauligen Zahnfleisch und lockern Zähnen. Die Mittel dagegen sind: Reinlichkeit, Bewegung in freier Luft, Genuß junger saurer Gemüse, besonders Löffelkraut, Sauerampfer, Merrettig, Citronensaft, Orangen, Zwiebeln, Knoblauch etc. Auch sind Gurgelwasser von Salbei, Zahnpulver von Kohle, China, Myrrhe und etwas Alaun, bei dessen Gebrauch man etwas köllnisches Wasser auf die Zahnbürste tröpfelt, vom größten Nutzen.
D.
Adelung-1793: Scorbut, der · Scharbock, der
DamenConvLex-1834: Scharbock