Federn

[675] Federn, die äußere Bedeckung der Vögel und charakteristisches Eigenthum derselben, dem Haar der Säugethiere entsprechend. Sie dienen dem Vogel zur Bedeckung und zum Flug und bestehen aus dem Kiel (Spule), welcher eine in der Haut liegende hornige Röhre bildet mit einem häutigen Cylinder (der Seele) im Innern; ferner aus dem Schaft, einer Fortsetzung des Kiels, im Innern mit einem trockenen leichten Mark, außen mit einem hornartigen Ueberzug; endlich aus dem Barte, zu beiden Seiten des Schaftes, aus neben einander liegenden Fasern mit Härchen bestehend, bilden mit dem Schaft die Fahne. Die F. der verschiedenen Körpertheile sind indeß ungleich in Bau und Größe, am größten sind die Schwung-F. der Flügel u. die Schwanz- oder Steuer-F. Die F. werden periodisch ausgestoßen u. durch neue ersetzt (das Mausern), in der Regel einmal im Jahr. Ihre Farbe ist von der größten Mannigfaltigkeit, bald matt, bald sehr lebhaft, oft mit herrlichem Metallglanz. – Die allgemeinste Verwendung finden die F. als Bett-F., namentlich die Gänsefedern u. Eiderdunen, u. als Kiele zum Schreiben, auch zum Schmuck (Straußen-, Marabu-F.). – F., elastische, nennt man band- oder streifenartige elastische Vorrichtungen von Metall, seltener von Holz, die mittelst ihrer Elasticität irgend eine Kraft ausüben sollen, so als Trieb-F. zum Bewegen des Uhrwerks, als Reactions-F. zu schneller Kraftäußerung, wie in Gewehrschlössern, Thürschlössern, als Trag-F., wie die Wagen-F., als Spann-F. etc.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 675.
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