[655] Wage, heißt jede mechanische Vorrichtung zur Bestimmung des Gewichts der Körper, meist hebelartig construirt. Die gewöhnlichste W., die Krämer-W., besteht aus einem gleicharmigen Hebel, dem sog. W. balken, der in seinem Drehpunkte gewöhnlich auf einer senkrechten Säule ruht, und oben auf seiner Mitte einen senkrecht stehenden Stift (die Zunge) trägt, welcher dazu dient, die horizontale Richtung des W.balkens oder eine Abweichung von derselben anzudeuten. An jedem Arm des W.balkens ist eine Schale angehängt, in deren eine der zu wägende Gegenstand, in die andere das Gewicht kommt. Bei stattfindendem Gleichgewichte dieser beiden steht der W.balken vollkommen horizontal. Die Schnell-W. od. Römische W. ist ein ungleicharmiger Hebel, an dessen kurzen Arm der zu wägende Gegenstand gehängt wird, während an dem langen Arm das Gewicht (Laufgewicht) verschoben wird, bis Gleichgewicht eintritt; an dem Arm selber ist dann an der Stelle, an welcher sich das Laufgewicht befindet, das wirkliche Gewicht des Gegenstandes verzeichnet zu lesen. Der Vortheil dieser Wage besteht darin, daß ein einziges Gewicht genügt und daß viel schneller gewogen werden kann. Ueber Brücken-W. s. d. Eine andere Art W.n sind die nach dem Princip des Winkelhebels construirten Zeiger-W. n.
Adelung-1793: Wage (1), die · Wage (2), die · Gradir-Wage, die · Probier-Wage, die
Brockhaus-1911: Schwedische Wage · Römische Wage · Wage [2] · Wage · Mohrsche Wage · Chemische Wage · Chameroy-Wage · Hydrostatische Wage · Dänische Wage
Herder-1854: Chemische Wage
Lueger-1904: Münzplattensortiermaschine, -wage · Wage [1] · Wage [2] · Hydrostatische Wage · Markscheiderklammer, -schnur, -wage · Münzensortiermaschine, -wage
Meyers-1905: Mohrsche Wage · Magnetische Wage · Schwedische Wage · Wage [2] · Wage [1] · Chameroy-Wage · Aërostatische Wage · Dänische Wage · Lloydsche Wage · Hydrostatische Wage
Pierer-1857: Wage [1] · Wage [2] · Chemische Wage · Aërostatische Wage · Französische Wage · Hydrostatische Wage