Lippe [2]

[5] Lippe, souveränes deutsches Fürstenthum, zwischen Kurhessen, Hannover, Waldeck und Preußen gelegen, gebirgig u. waldig (Teutoburger Wald), 20 1/2 QM. groß mit 106000 E., die von Ackerbau, Viehzucht, Leinespinnerei und Leineweberei leben, zum Theil im Sommer auswärts Arbeit suchen. Die Staatseinkünfte betragen 200000 Thlr., die Staatsschulden 325000 Thlr.; Bundescontingent 853 Mann. Das Oberappellationsgericht ist gemeinschaftlich mit Schaumburg-Lippe u. Braunschweig zu Wolfenbüttel. Residenzstadt Detmold. Der regierende Fürst ist Paul Friedrich Emil Leopold. – Schaumburg-L., zwischen Preußen, Kurhessen und Hannover. 9 1/2 QM. groß mit 30000 E., die vom Bergbau auf Steinkohlen, Leinwandweberei, Viehzucht u. Handwerken leben; Hauptstadt Bückeburg; regierender Fürst ist Georg Wilhelm. Die Staatsausgaben betragen 224000 Thlr.; Bundescontingent 430 Mann. – Die Herren von L. kommen bereits im 12. Jahrh. vor, wurden im 16. Jahrh. gräflich, theilten sich 1613 in 3 Linien, von denen Brake 1709 erlosch, wurden 1720 fürstlich, durch den Beitritt zum Rheinbund souverän. Von L. (Detmold) zweigten sich als Nebenlinien L.-Biesterfeld u. L.-Weißenfeld ab. – Friedrich Wilhelm Ernst von L.-Bückeburg, gest. 1777, ausgezeichneter Feldherr, sicherte als portug. Feldmarschall die Unabhängigkeit des Königreichs.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 5.
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