[234] Sleidanus, nannte sich von seinem Geburtsorte Sleida od. Schleiden bei Köln Joh. Philipson, einer der ausgezeichnetsten Schriftsteller des 16. Jahrh. Geb. 1506, studierte er die Rechte an verschiedenen Universitäten, auch zu Paris und Orleans, kam als Gesandter Franz I. von Frankreich an den Regensburger Reichstag, wurde Gesandter der Stadt Straßburg und 1542 Professor der Rechte daselbst, vertrat die Interessen der prot. Fürsten in Deutschland am franz. und engl. Hof, erschien 1551 als Gesandter Straßburgs auf dem Tridentinerconcil und st. 1556 zu Straßburg. Ueber sein Hauptwerk: De statu religionis et reipublicae Carolo V. Caesare commentarii (Straßburg 1555 und oft, deutsch von Stroth und Semler in 3 Bdn., Halle 1771) urtheilte selber Papst Pius IV. günstig und in der That gehört es nach Form u. Inhalt zum Ausgezeichnetsten dessen, was im 16. Jahrh. und was über die Reformation jemals geschrieben wurde. Die Schrift »de quatuor summis imperiis« (Straßb. 1556) erlebte fast 60 Auflagen und wurde von Schurzfleisch weitergeführt. Außerdem lieferte S. eine »Summa doctrinae Platonis de republica et de legibus« (ibid. 1548), Uebersetzungen u.a.m. Die »Opuscula« gab El. Putschius heraus, Hanau 1608.