[700] Werth, Werdt, Joh. von (Jean de Weert bei den Franzosen:, geb. 1594 zu Weert in Brabant, aus dem niedersten Stande, diente zuerst als gemeiner Reiter den Spaniern, trat 1631 als Rittmeister in bayer. Dienste, stieg durch glänzende Waffenthaten schnell zum Generale, entschied 1634 die Schlacht bei Nördlingen, eroberte 1635 Philippsburg und Speyer, überfiel ein franz. Corps bei Toul, streifte 1636 bis in die Nähe von Paris, nahm 1637 Ehrenbreitstein; 1638 dagegen wurde er, unter Savellis Oberbefehl dienend, bei Rheinfelden geschlagen u. gefangen. Erst 1642 gegen Horn ausgewechselt focht er unter Mercys Oberbefehl in Franken und Schwaben, vernichtete 1643 am 24. Nov. das frz. Heer bei Tuttlingen, focht 1644 bei Freiburg, 1645 in Böhmen, half bei Mergentheim Turenne besiegen, konnte aber die Niederlage bei Allersheim nicht verhindern. Weil Max von Bayern mit den Franzosen unterhandelte, wurde der Feldzug 1616 sehr lau betrieben u. als 1647 ein Waffenstillstand geschlossen wurde, mußte W., der das bayer. Heer dem Kaiser zuführen wollte, als Geächteter in das kaiserl. Lager fliehen. Als aber 1618 die Franzosen Bayern schonungslos verwüsteten, stellte der Kurfürst W. an die Spitze seines kleinen Heeres und derselbe überfiel bei Dachau ein feindliches Reitercorps. Dies war seine letzte Waffenthat; nach dem Friedensschlusse zog er sich nach Benatek in Böhmen zurück, wo er 1652 st.