[162] Aluminiumlegierungen. Von den zahlreichen Aluminiumlegierungen haben die Aluminiumbronze und das Aluminiummessing Bedeutung für die Technik erlangt. Das Ferroaluminium, das früher bei den hohen Aluminiumpreisen beim Eisen- und Stahlgüsse als Zusatz benutzt wurde, ist durch das Aluminium selbst aus den meisten Absatzgebieten wieder verdrängt.
Die Aluminiumbronze ist eine Aluminiumkupferlegierung. Bei einem Aluminiumgehalte von 58% besitzt sie eine goldähnliche Farbe. Mit großer Zähigkeit vereint sie einen hohen Grad von Dehnbarkeit, ist also vorzüglich zum Schmieden geeignet. Ihre Widerstandsfähigkeit gegen Oxydationsmittel auch bei Schmelzhitze macht sie zu einem wertvollen Material zum Gießen von Maschinenteilen. Auch findet sie wegen ihrer Unempfindlichkeit gegen Salze und Säuren zu chemischen Apparaten Verwendung, wegen ihrer gleichzeitigen Fertigkeit zu Kompressionspumpen für saure Gase (schweflige Säure). Die Herstellung der Bronze geschieht am besten durch den Konsumenten selbst, indem er Kupfer in einem Graphittiegel schmilzt und nach Bedarf Aluminium zusetzt. Langandauernde Ueberhitzung muß wegen der möglichen Gasabsorption vermieden werden. Die Farbe der Bronzen mit über 20% Aluminium ist bläulich, bei 15% ist sie gelblich, unter 10% ist die Legierung in frischem Zustande beinahe goldglänzend. Untersuchungen über die Festigkeit von Aluminiumbronzen haben insbesondere Le Chatelier, Tetmayer und Bauschinger vorgenommen.
In ähnlicher Weise wie die Aluminiumbronze und unter Einhaltung der dort angegebenen Vorsichtsmaßregel wird das Aluminiummessing, eine Legierung von Aluminium, Zink und Kupfer, hergestellt. Der Gehalt an Aluminium in dieser Legierung soll 34% nicht übersteigen, weil sie sonst zu spröde und hart wird. Aluminiummessing besitzt neben den Eigenschaften des gewöhnlichen Messings die Vorzüge, daß es sich bei dunkler Rotglut sehr gut schmieden, walzen und pressen läßt und bei gewöhnlicher Temperatur in Härte der besten Phosphorbronze, in Festigkeit dem besten Gußstähle gleichkommt.[162]
Aluminiumzink, ebenso durch Zusammenschmelzen der reinen Metalle hergestellt, wird in der Technik ebenfalls benutzt (z.B. Magnetgehäuse). Technische Verwendung finden auch Legierungen des Aluminiums mit Nickel, Kobalt, Mangan, Zinn, Antimon, Wolfram.
Magnesiumlegierungen. Von den Leichtmetallen gibt nur das Magnesium brauchbare Legierungen. Mach, D.R.P. Nr. 105502, beschreibt Legierungen mit einem Magnesiumgehalt von 1025% als leichte und leicht zu bearbeitende Kompositionen. 100 Teile Aluminium mit 10 Teilen Magnesium geben eine sich wie gewalztes Zink verhaltende Legierung. Mit 15 Teilen Magnesium erhält man eine Legierung mit den mechanischen Eigenschaften von Messingguß, 20 und 25 Teile Magnesium verleihen der Legierung Eigenschaften von weichem bezw. gewöhnlichem Rotguß. Der Schmelzpunkt der meiden Aluminiummagnesiumlegierungen liegt bei ungefähr 700°. Angaben über die Eigenschaften s. in D.R.P. Nr. 107868. Diese Legierungen nennt man auch Magnalium. Im chemischen Laboratorium benutzt man vielfach das Magnalium in Form von 3 mm dicken Platten zur Erwärmung von Gefäßen an Stelle der Asbestplatten, Drahtnetze und des Sandbades. Man benutzt es ferner zur Herstellung von Stativen, Kochringen u.s.w.
Literatur s. Aluminium.
Bujard.
Lueger-1904: Aluminiumlegierungen [2]