Wolfram [1]

[951] Wolfram W, Atomgew. 184,0. Stahlgraues, schwer schmelzbares, sprödes Metall von 19,129 spez. Gew.; Schmelzpunkt 2800–2850°; verbrennt bei hoher Temperatur an der Luft zu Wolframsäureanhydrid WO3, und wird durch Reduktion der Wolframsäure mit Holzkohle oder im Wasserstoffstrom erhalten.

Die häufigsten Wolframerze: Wolframit FeWO4 + MnWO4, Scheelit oder Tungstein CaWO4, Scheelbleierz PbWO4, werden durch Schmelzen mit Soda und Salpeter aufgeschlossen; aus der mit Salzsäure neutralisierten und eingedampften Lösung der Schmelze kristallisiert sogenanntes[951] Natriumparawolframat Na10W12O41 + 28H2O aus. Aus der Lösung des Natriumsalzes fällt Salzsäure Wolframsäureanhydrid. Metallisches Wolfram dient zur Herstellung von Legierungen, wie Wolframeisen (Ferrowolfram) und Wolframkupfer. Durch Zusetzen des ersteren zum Stahl entsteht der sehr zähe und harte Wolframstahl, durch Zusetzen des letzteren zu Nickel-Kupfer-Legierung entstehen Minargent und Platinoïd genannte silberartige Weißmetalle. – Zusammen mit Osmium, neuerdings auch allein, dient Wolfram zur Herstellung der Metallfäden der als Osramlampe bekannten elektrischen Glühlampe; sonst Wolfram allein zur Wolfram(faden)lampe.


Literatur: Roscoe und Classen, Lehrbuch der anorganischen Chemie, Braunschweig 1897, Bd. 1, S. 600.

Moye.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 951-952.
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